Zimt, Zimtbaum - Cinnamomum verum

Cinnamomum verum (syn. Cinnamomum ceylanicum, C. zeylanicum, Laurus cassia, L. cinnamifera, L. cinnamomea);
Zimtbaum (syn. Ceylonischer Zimtbaum, Ceylon-Zimt, Zeylonzimt).

Die anerkannte medizinische Anwendung der Zimtrinde ist die Therapie bei Appetitlosigkeit, bei dyspeptischen Beschwerden wie leichten krampfartigen Beschwerden in Magen-Darm-Bereich, bei Völlegefühl und Blähungen.
Eine blutzuckersenkende Wirkung von Zimrinde ist nicht belegt.

Zimt, Zimtbaum - Cinnamomum verum

Zimtrinde

VORKOMMEN

Die ursprüngliche Heimat des Zimtbaumes ist Sri Lanka (Ceylon), in Höhenlagen zwischen 900 und 2000 m . Heute wird die Art in vielen tropischen Ländern angebaut.

MERKMALE

Der dicht belaubte immergrüner Zimtbaum wird 6 bis 12 m hoch. In Kultur wird die Pflanze strauchartig gehalten. Die älteren Äste sind zylindrisch mit braungrauer Rinde. Die Blätter sind gegenständig, anfangs rot, später grün, oberseits glänzend, derbledrig, bis max. 23 cm lang und ca. 5 cm breit. Ihre Form ist rundlich eiförmig, oval-elliptisch bis länglich. Die kleinen, weissen, rispigen Blüten bilden eichelähnliche Früchte.

DROGEN (verwendete Pflanzenteile)

Cinnamomi cortex (syn. Cinnamomi ceylanici cortex, Cortex Cinnamomi, Cortex Cinnamomi);
Zimtrinde (syn. Ceylonzimtrinde, Echter Kanel, Echter Zimt, Java-Zimt, Malabar-Zimt), die getrockneten, vom äusseren Kork und darunter liegenden Schichten befreite Rinde.

WIRKSTOFFE / INHALTSSTOFFE

Bis zu 4% ätherisches Öl mit 42 bis 68% Zimtaldehyd als wertbestimmendem Bestandteil. Daneben kommt etwo 5% Eugenol vor. Ausserdem sind über 70 weitere Verbindungen identifiziert worden (Zimtalkohol, Zimtsäure und weitere Phenylpropane, Diterpene, Procyanidine, Phenolcarbonsäuren und Schleimstoffe).
Seychellen-Zimt enthält mindestens 1,3% ätherisches Öl, das nur einen schwachen Zimtgeruch aufweist. Der Zimtaldehydgehalt liegt bei 32%; zusätzlich kommt Campher vor.

PHARMAKOLOGIE

Viele frühere Indikationen für Zimt als Heildroge wurden inzwischen aufgegeben. Heute nutzt man noch die appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung, die durch die Anregung der Speichel- und Magensaftsekretion hervorgerufen wird.

ANWENDUNG

ESCOP, Kommission E: Bei Appetitlosigkeit, bei dyspeptischen Beschwerden wie leichten krampfartigen Beschwerden in Magen-Darm-Bereich, bei Völlegefühl und Blähungen.
Vom HMPC wurde die Zimtrinde als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft.

Zimtrinde ist in vielen Fertigarzneimitteln enthalten, so ist z.B. in Migros Klostergarten Magen- und Darmtee neben Pfefferminze, Fenchel, Anis, Kamille, Kümmel und Melisse auch der Zimt enthalten.

ZUBEREITUNG UND DOSIERUNG

Zerkleinerte Zimtrinde für Teeaufgüsse (Magentee), pulverisierte Zimtrinde in Kapseln, alkoholische Auszüge (auch Tinktur) in Tropfen und anderen Flüssigkeiten.

Teeaufguss von Zimtrinde: Tagesdosis 2 bis 4 g Zimtrinde.

STATUS

HOMÖOPATHIE

Cinnamomum zeylanicum (syn. Cinnamomum) HAB1, die von den äusseren Teilen befreite Rinde junger Schösslinge.
Anwendungsgebiet: nervöse Störungen, Gebärmutterblutungen.

SONSTIGES

Etwa im 14. Jh. wurde Ceylonzimt in Europa erstmals erwähnt, seine Verwendung nahm insbesondere nach 1498 (Entdeckung des Seeweges nach Indien) und der Besitznahme der Insel Ceylon durch die Portugiesen zu. Anfangs wurden in Ceylon nur wilde Bäume zur Drogengewinnung genutzt. Seit Ende des 18. Jh. wird die Droge aus Kulturen gewonnen, bis 1840 war Zimt der Hauptausfuhrartikel von Ceylon (heute Sri Lanka).

Letzte Änderung: 03.02.2024 / © W. Arnold