Gemeiner Gallenröhrling - Tylopilus felleus
Volksname: Bitterling, Bitterröhrling, Bitterpilz, Rosspilz
Der Gemeine Gallenröhrling wächst von August an in Nadel- und Laubwäldern auf saurem Boden, wo auch Heidelbeeren und verschiedene Moose gedeihen. Der Gallenröhrling ist der klassische Doppelgänger des Steinpilzes – vor allem junge Exemplare können täuschend ähnlich aussehen. Am Anfang ist der Hut hell- bis dunkelolivbraun, selten rein nussbraun. Er kann mit 18 cm Hutdurchmesser durchaus „Steinpilzmass" erreichen. Die am Anfang anfangs weissen Röhren werden allmählich fleischrosa. Der keulige Stiel ist heller als der Hut und durch ein grobmaschiges, blasses bis olivgetöntes Netz charakterisiert. Das reinweisse Fleisch ist praktisch nie madig und sieht auch sehr appetitlich aus. Das Fleisch schmeckt aber so intensiv bitter, dass ein einziger Gallenröhrling ein ganzes Pilzgericht verdirbt. Junge Gallenröhrlinge sehen Steinpilzen tatsächlich oft täuschend ähnlich, und ausserdem wachsen Gallenröhrlinge oft an den gleichen Plätzen wie Steinpilze. Aber typische Exemplare können unschwer erkannt werden (achten sie auf Olivtöne) und eine Geschmacksprobe schafft zudem in jedem Fall sofort Klarheit.
Beschreibung des Pilzes
Hut
Der Hut hat normalerweise einen Durchmesser von 5-12 cm. Anfangs ist er halbkugelig, dann polsterförmig gewölbt. Der Hut ist dickfleischig und die Farbe variiert von hell bis dunkelbräunlich.Röhren
In jungem Zustand sind die Röhren weiss, später weissgrau und dann rosa, auf Druck etwas bräunend, englöcherig, um den Stiel ausgebuchtet. Bei alten Pilzen sind die Röhren schwammig vorgewölbt.Stiel
Der kräftige Stiel ist 6-15 cm lang, keulig, ocker-gelblich mit einem ausgeprägten, dunkleren, bräunlichen längsmaschigen Netz.Fleisch
Das Fleisch ist weiss, anfangs fest und im Schnitt nicht verfärbend. Im Hutfleisch kann die Farbe leicht rosa sein.Geruch/Geschmack
Der Geruch ist angenehm, der Geschmack sehr bitter (schon durch Lecken bemerkbar).Sporen
Rosa (12-15 x 4-6 µm).Verwechslung
Vor allem mit dem Steinpilz, dieser weist vor allem am oberen Stielende ein weisses Stielnetz auf, während der Gallenröhrling eine dunkle Netzzeichnung auf dem meist ocker-gelblichen Stiel hat. Auch Verwechslungen mit dem Maronenröhrling und dem ungeniessbaren Schönfussröhrling kommen vor.Vorkommen
Der Gallenröhrling wächst vom Frühsommer bis zum Herbst vor allem im Nadelwald auf sauren Böden, nicht selten zusammen mit dem Steinpilz. Bei uns im Gebirgswald fehlt er fast völlig. Er wächst vom Frühsommer bis zum Herbst.Bemerkungen
Der Gallenröhrling ist aufgrund des bitteren Geschmacks ungeniessbar, aber ungiftig. Die Bitterkeit kann auch nicht durch Erhitzen oder Trocknen beseitigt werden.Letzte Änderung: 11.02.2019 / © W. Arnold