Schopftintling - Coprinus comatus

Volksname: Spargelpilz, Porzellantintling, Tintenpilz, Tintenschopfling.

Schopftintling - Coprinus comatus

Schopftintling - Coprinus comatus

Schopftintling - Coprinus comatus

Beschreibung des Pilzes

Hut

weiss, mit weisslichen und am Scheitel leicht bräunlichen, sparrig abstehenden Schuppen, jung walzenförmig, später glockig ausbreitend und vom Rande her zu schwarzer tintenartiger Masse zerfliessend, Höhe des noch geschlossenen Hutes 5-12 cm.

Lamellen

Erst weiss, dann rosa und schliesslich schwarz und zerfliessend, sehr gedrängt, aufsteigend angeheftet.

Stiel

Weiss, mit gürtelartigem, im Alter oft abfallendem Ring, Basis leicht knollig und etwas wurzelnd, hohl.

Fleisch

Weiss, im Stiel etwas zäh.

Geruch/Geschmack

Angenehm würzig.

Sporen

Elliptisch-eiförmig, 10-15 x 6-8 µm. Sporenpulver schwarz.

Verwechslung

Der Schopftintling darf nicht mit dem Faltentintling (Coprinus atramentarius) verwechselt werden, der in Verbindung mit Alkohol leichtere Vergiftungen erzeugt. Er wächst an ähnlichen Standorten. Eine kleinere Form des Schopftintlings mit eiförmigem Hut wird von einigen Autoren als »Eiertintling« abgetrennt. Bei der grossen Veränderlichkeit dieses Pilzes erscheint das nicht sinnvoll. Der Ring-Tintling (Coprinus sterquilinus) sieht wegen des vorhandenen Stielringes wie eine Zwergform des Schopftintlings aus. Er wächst auf Mist und ist ungeniessbar. Durch seine erheblich grösseren Sporen, die eine Grösse von 17-22 x 10-13µm erreichen, ist er mikroskopisch eindeutig zu unterscheiden. Wegen seiner vergleichbaren Grösse sei noch der auffällige Specht-Tintling (Coprinus picaceus) erwähnt. Er besitzt einen schwarzbraunen, mit üppigen weissen Velumflokken verzierten Hut, der dadurch wie ein Spechtgefieder wirkt. Man findet ihn gelegentlich im Buchenwald auf Kalkböden. Er ist für die Küche nicht geeignet.

Vorkommen

Auf gedüngten Wiesen, Feldern, an Wegrändern in Wäldern, auf Schuttplätzen, stickstoffliebend, häufig; Mai bis November.

Bemerkungen

Die ca. 90 Arten umfassende Gattung Coprinus besteht aus sehr zarten, winzigen bis grossen, schnell vergehenden Pilzen. Alle Tintlinge sind Saprophyten und viele davon sind coprophil (dungliebend). Besonders bezeichnend ist die bei der Reife beginnende Selbstauflösung. Zum Teil zerfliessen auch die Hüte zu einem tintenartigen Brei (Name). Die wenigen nicht zerfliessenden Tintlinge (z.B. Coprinus disseminatus) unterscheiden sich von ähnlichen Psathyrella-Arten durch ihren radial gefalteten Hut. Das Sporenpulver ist schwarz oder schwarzbraun. Die Sporen sind glatt oder rauh und besitzen einen deutlichen Keimporus.

Speisewert

Für viele ein Schmackhafter Speisepilz; er kann jung gegessen werden, wenn die Lamellen noch keine rosa Farbtöne zeigen. Um die Reifung nach dem Sammeln zu verlangsamen, kann man mit leichtem Drehen den Stiel vom Hute trennen. Nach meiner Ansicht schmeckt der Pilz immer etwas muffig und muss speziell zubereitet werden - es gibt bessere Pilze.

Letzte Änderung: 12.11.2018 / © W. Arnold