Gemeiner Rotfussröhrling - Xerocomellus chrysenteron

Volksname: Echter Rotfussröhrling, Rotfuss

Synonyme: Xerocomus chrysenteron

Von Juli bis in den Spätherbst ist der Rotfussröhrling in Laub- und Nadelwäldern wohl der häufigste Röhrling. Nur Moorböden und Wälder auf Kalk meidet er. Eine Hutbreite von maximal 10 cm wird selten erreicht. Die hellgelben Röhren blauen kaum, werden bald olivgrün und neigen, wie anschliessen der ganze Pilz, frühzeitig zum Verschimmeln. Der Stiel ist normalerweise schön kirschrot, kann aber auch rein gelb sein. Der Stiel ist glatt oder etwas längs gestreift. Das saftige Fleisch wird im Hut und oberen Stieldrittel schnell weich. Sein Speisewert ist mässig. Am besten sammelt man nur junge Pilze. Die Art wird oft auch Ziegenlippe genannt. Dieser Speisepilz unterscheidet sich jedoch vom Rotfussröhrling durch den oliv-filzigen, kaum aufreissenden Hut. Die Ziegenlippe hat schön gelbe, nicht blauende Röhren und einen bräunlichen Stiel ohne jedes Rot. Das Fleisch der Ziegenlippe ist fester und für die Küche werwoller.

Gemeiner Rotfussröhrling - Xerocomellus chrysenteron

Gemeiner Rotfussröhrling - Xerocomellus chrysenteron
Von Xerocomus_chrysenteron_a1.jpg: Jerzy Opioładerivative work: Ak ccm - Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet  Xerocomus chrysenteron a1.jpg: , CC BY-SA 3.0, Link

Beschreibung des Pilzes

Hut

Der Hut ist sehr unterschiedlich gefärbt, gelb-bräunlich, olivbräunlich, ockergrau oder manchmal auch fast schwarzbraun; Die Oberfläche ist filzig-matt, häufig felderig aufreissend und in den Rissstellen meistens rötlich verfärbend. Er hat normalerweise einen Durchmesser von 3 - 7 cm.

Röhren

Die Röhren des Pilzes sind zuerst trübgelblich, beim Reifen werden sie olivgelblich. Sie sind ausgebuchtet bis leicht am St. herablaufend angewachsen, die Mündungen sind mittelweit und auf Druck etwas blauend.

Stiel

Der Stiel hat eine gelbliche Grundfarbe, er ist meistens stark rötlich überzogen, vor allem im unteren Bereich. Der Stiel ist schlank und vollfleischig.

Fleisch

Das Fleisch ist gelblich, im Schnitt leicht blauend, bald weichlich werdend.

Geruch/Geschmack

Der Geruch ist unbedeutend. Der Geschmack ist etwas säuerlich.

Sporen

Olivbraun (10-15 x 5-6 µm, elliptisch-spindeligen).

Verwechslung

Am ehesten kann eine Verwechslung mit der hochwertigeren Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) vorkommen. Sie besitzt meist einen nur rötlich überhauchten Stiel. Auch hier kann das Rot fehlen. Ziegenlippen blauen meist nicht und das Hymenium ist leuchtender gelb. Auch Verwechslungen mit jungen Maronenröhrlingen sind denkbar.

Wichtige Erkennungszeichen von Rotfussröhrlingen:

  • Unter der Huthaut existiert eine Rotfärbung
  • Die Röhren sind gelb - niemals rot!
  • Der Stiel ist rötlich punktiert und immer ohne Netzzeichnung
  • Die Huthaut ist filzig
  • Das Fleisch hat immer einen milden Geschmack

Vorkommen

Der Gemeine Rotfussröhrling ist im Laub- und Nadelwald anzutreffen und stellt kaum besonderen Ansprüche an den Boden. Er ist ein häufiger Pilz, der von Juli bis November gefunden werden kann.

Bemerkungen

Für uns Pilzsammler sind nur jüngere Exemplare von Bedeutung, da ältere oft madig und auch von Schimmelpilzen angegriffen sind. Der Pilz wird häufig von dem weit verbreiteten, giftigen Goldschimmel befallen. Dies zeigt sich anfangs durch eine fleckige, oft in ringförmigen Zonen erscheinende weissliche Verfärbung der ansonsten gelben Röhrenmündungen.

Letzte Änderung: 13.11.2018 / © W. Arnold