Kaskarillabaum - Croton elutaria
Eine anerkannte medizinische Anwendung für die Kaskarillrinde gibt es nicht. In der Volksmedizin wird sie Innerlich zur Anregung des Appetits, bei dyspeptischen Beschwerden, als Chininersatz bei Grippe, bei Lungenentzündung und bei Unruhezuständen verwendet.
VORKOMMEN
Der Kaskarillabaum ist heimisch in Westindien, Kuba, Bahamas, Peru, Paraguay, auf den Antillen und Haiti; Er ist verbreitet in Dickichten und Waldungen auf Kalkstein in trockenen und feuchten Regionen anzutreffen.
MERKMALE
Croton eluteria wächst als Strauch oder kleiner Baum und kann Wuchshöhen bis zu 12 Meter erreichen. Die Rinde des Stammes ist blass gelbbraun mit feinen Rissen; sie weist in Abständen weisse oder graue Flecken auf. Die gestielten Laubblätter sind oft etwas herzförmig an der Basis und stumpf zugespitzt. Die Blattoberseite ist blassgrün bis graugrün; die Unterseite ist dicht bedeckt mit einem silbrigen Überzug, der aus der Entfernung weiss wirkt. Die Blüten stehen dicht in einfachen end- oder achselständigen ährigen Blütenständen zusammen. Die gestielten, kleinen, weissen Blüten verströmen einen intensiven angenehmen Duft.
DROGEN (verwendete Pflanzenteile)
Cascarillae cortex - (syn. Cortex Cascarillae, Cortex Crotonis, Cortex Elutariae); Kaskarillrinde (syn. Kaskarille, Cascarillarinde, Graue Fieberrinde, Ruhrrinde), die getrocknete Ast- und Stammrinde.
Cascarillae aetheroleum (syn. Oleum Cascarillae); Cascarillöl, das äther. Öl aus der Rinde.
WIRKSTOFFE / INHALTSSTOFFE
Cascarillae cortex:
Die Rinde enthält bis zu 3 % ätherisches Öl, ferner etwa 2 %
Cascarillsäure, den Bitterstoff Cascarillin, Cascarillin A (ca. 15 %),
Harz und Gerbstoff.
Cascarillae aetheroleum:
Das ätherische Öl enthält β-Caryophyllen, p-Cymen, Dipenten, Eugenol (ungefähr 0,3 %), d-Limonen (ca. 9 %) und α-Terpineol.
Weitere Inhaltsstoffe sind Cascarilladien, Cascarillinsäure
(weniger als 1 %), Cascarillon, Cineol, 1,8-Cineol, Cuparophenol,
Cyclosativen, Emodine, Aloeemodine, α-Humulene, Methylcarbacrol,
Methyleugenol, β-Methylhepten, Methylthymol, β-Sehnen und α-Ylangene.
PHARMAKOLOGIE
Die Anwendung bei dyspeptischen Beschwerden ist angesichts der aromatisch-bitteren Eigenschaften der Inhaltsstoffe plausibel.
Das ätherische Öl soll antimikrobielle Aktivität aufweisen.
ANWENDUNG
Cascarillae cortex:
Innerlich: Zur Anregung des Appetits, bei dyspeptischen
Beschwerden, als Chininersatz bei Grippe, bei Lungenentzündung und bei
Unruhezuständen.
Äusserlich: Zur Mund- und Zahnpflege.
Cascarillae aetheroleum:
Das ätherische Öl wird in der Kosmetik als Duftkomponente in Seifen, Cremes, Lotionen und Parfums verwendet.
Im
Haushalt bzw. Gewerbe wird das ätherische Öl in vielen Esswaren
als Würzkomponente eingesetzt, z. B. in Getränken, in Eiscremes, in
Süssigkeiten, Backwaren und Gewürzen.
Die Wirksamkeit bei den genannten Anwendungsgebieten ist nicht durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt.
STATUS
- Kommission E: - keine Bearbeitung
- ESCOP: - keine Bearbeitung
- HMPC: - keine Bearbeitung
HOMÖOPATHIE
Cascarilla HAB 34, die getrocknete Rinde.
Anwendungsgebiete: Verdauungsstörungen.
Letzte Änderung: 01.04.2024 / © W. Arnold