Wahrer Bärenklau - Acanthus mollis
VORKOMMEN
Der Wahre Bärenklau ist heimisch in Südeuropa als Steppen- und Wüstenpflanze. Acanthus mollis wird als Zierpflanze verwendet und ist nur bedingt winterhart, weshalb sie über klimatisch begünstigte Regionen Mitteleuropas hinaus nur selten gepflanzt wird.
MERKMALE
Der Wahre Bärenklau ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 100 Zentimetern erreicht. Die Blätter sind grundständig, gestielt, in reichblättriger Rosette angeordnet und bis 1/2 m lang. Die Blätter sind bis 20 cm breit, im Umriss herzförmig bis eirund und fiederspaltig bis fiederlappig. Die Blüten sind in langen, endständigen Ähren mit stachelig gezähnten Deckblättern angeordnet; die Kelchblätter sind ebenfalls stachelig gezähnt. Die Blüten sind bis 5 cm lang, gelblichweiss und rötlich geadert.
DROGEN (verwendete Pflanzenteile)
Herba Acanthae (syn. Herba Acanthi, Herba Brancae ursinae); Acanthusblätter (syn. Bärenklau)
WIRKSTOFFE / INHALTSSTOFFE
Schleim, Gerbstoffe, und Enzyme.
ANWENDUNG
Mucilaginosum (reizmindernd, erweichend, mild laxierend). Acanthus mollis ist bei Hämoptoe (Aushusten grösserer Blutmengen) und Diarrhöe indiziert. Äusserlich kann er gegen Brandwunden und Podagra (akuten Gichtanfall am Grosszehengrundgelenk) verwendet werden.
STATUS
- Kommission E: - Keine Bearbeitung
- ESCOP: - Keine Bearbeitung
- HMPC: - Keine Bearbeitung
HOMÖOPATHIE
Acanthus mollis HAB34; Bärenklau, die frische, blühende Pflanze.
Anwendungsgebiet: Überfunktion der Talgdrüsen der Kopfhaut.
SONSTIGES
Der Gattungsname Acanthus leitet sich vom griechischen akanthos (= Stachel, Distel) her, da die Gattung meistens dornige Blätter besitzt. Der Artname (lat.: mollis = weich ) deutet dabei auf die Ausnahme hin. Das Acantusblatt spielte im Altertum vor allem in der Ornamentik eine bedeutende Rolle, z.B. in stilisierter Form an römischen Säulen.
Letzte Änderung: 06.12.2020 / © W. Arnold