Satanspilz und Hexenröhrlinge

Satanspilz, Hexenröhrlinge

Alle Rotporer laufen blau an. Wichtig ist die Farbe des Fleisches im Stiel unmittelbar nach dem Längsschnitt. Zur Unterscheidung dient auch die Oberflache des Stiels: Sie ist entweder fleckig punktiert oder aderig fein genetzt.

Der Flockenstielige Hexenröhrling ist in vielen Gegenden ein geschätzter Speisepilz, aber nur im gegarten Zustand, denn roh sind alle Hexenröhrlinge giftig. Auch gekocht bzw. gebraten wird vom Flockenstieligen Hexenröhrling in seltenen Fällen von Darmstörungen berichtet.

Als Anfänger lassen sie besser alle rotporigen Röhrlinge stehen.

  Flockenstieliger Hexenröhrling Netzstieliger Hexenröhrling Satansröhrling
Hut dunkelbraun,
samtig
oliv getönt hellgrau,
klebrig
Poren dunkel­purpurrot, auf Druck dunkelblau purpurrot, auf Druck blau karminrot, auf Druck hellblau
Stiel
(Oberfl.)
flockig, ohne Netz genetzt genetzt
Stiel
(Schnitt)
gelb, dann sofort dunkelblau unten rot, dann sofort blau hellgelb, dann langsam hellblau
Bes. gilt als guter Speisepilz, wird aber nicht von allen vertragen! Bei uns im Gebirge häufig.
bedingt essbar!
aasartiger Geruch,
giftig!

Die VAPKO (= Schweizerische Vereinigung Amtlicher Pilzkontrollorgane) hat in der letzten Sitzung den Entscheid gefällt, den Netzstieligen Hexenröhrling (Suillellus luridus), mit der Einschränkung, diesen mindestens 20 Minuten zu kochen, ab sofort wieder auf die Speisepilzliste zu setzen.

Bemerkung Autor:
Coprin wurde in der Art nicht nachgewiesen. Trotzdem kann ein anderer, unbekannter Giftstoff im Pilz vorhanden sein, der für die Reaktionen bei einigen Leuten verantwortlich ist. Bei mir (als Chemiker) kommt der Pilz nicht auf den Tisch.

Besonderes:

Speisepilz des Jahres 2018 ist der Flockenstielige Hexenröhrling (der Tintling).

Flockenstieliger Hexenröhrling

Bemerkung Autor:
Der Flockenstielige Hexenröhrling ist ein sehr festfleischiger Pilz den man essen kann. Kulinarisch ist er aber nach meiner Meinung keinesfalls mit dem Steinpilz vergleichbar.

Letzte Änderung: 10.05.2018 / © W. Arnold