Goldmelisse - Monarda didyma


Die Goldmelisse ist keine medizinisch anerkannte Heilpflanze. In der Volksheilkunde wird sie selten als Aromaticum, Carminativum (gegen Blähungen) und Antipyreticum (fiebersenkend) sowie zur Beruhigung der Nerven verwendet.

Goldmelisse (syn. Monarde, Pferdeminze, Indianernessel).

Monarda didyma - Goldmelisse

Indianernessel, Goldmelisse

Wildform
Monarda didyma - Goldmelisse (Wildform)

VORKOMMEN

Die Goldmelisse ist heimisch in den Flussauen Kanadas und im Osten der USA. Man findet die Pflanze in diesen Gebieten in feuchten Wäldern und Gebüschen. In der Schweiz wird Monarda didyma gerne als Zierpflanze angebaut. Sie ist eine sehr schöne und auffallende Pflanze und gehört in jeden Naturgarten.

MERKMALE

Die Goldmelisse ist eine borstig behaarte manchmal fast kahle, etwa 50 bis 120 cm hohe, Bodenausläufer treibende Staude. Der Stengel ist vierkantig, aufrecht, scharfkantig und manchmal rot überlaufen. Die Blätter sind auf beiden Seiten, besonders auf den Nerven mit einigen kleinen Haaren besetzt. Etwa 30 Blüten stehen in entständigen Blütenständen mit roten Hochblättern zusammen. Die Pflanze duftet etwas nach Zitrone, der Geschmack ist schwach gewürzhaft. Die auffallend schöne Pflanze wird kaum verwechselt.

DROGEN (verwendete Pflanzenteile)

Herba Monardae; Monardenkraut, das getrocknete Kraut, auch Goldmelissenkraut. Pferdeminze oder Pennsylvanischer Tee genannt.

WIRKSTOFFE / INHALTSSTOFFE

Bis zu 0.3 % ätherisches Öl mit phenolischen Monoterpenen, unter anderem Carvacrol und Thymol und Cymen; ferner Gerbstoffe, Bitterstoffe und in den Blüten Anthocyane. Gefunden wurden sehr kleine Mengen an Flavonoiden (Glucogenkwanin).

PHARMAKOLOGIE

Eine Wirkung der Goldmelisse (auch der Blüten) ist nicht belegt.

ANWENDUNG

In Amerika wird die Goldmelisse zur Bereitung des Oswegotees (Teesurrogat) verwendet. In Europa wird die Goldmelisse selten als Aromaticum, Carminativum (gegen Blähungen) und Antipyreticum (fiebersenkend) und zur Beruhigung der Nerven verwendet. Früher wurde die Pflanze auch als Chininersatz verwendet. In der Homöopathie wird die Goldmelisse auch eingesetzt. Die Blätter können frisch und gegart gegessen werden (nicht von der Wildform). Mit den Blättern kann man Nachspeisen würzen.

ZUBEREITUNG UND DOSIERUNG

Teebereitung: Etwa 2 Teelöffel getrocknetes Kraut oder Blüten werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. Nach etwa 10 Minuten filtriert man ab.
Dieser Tee soll gegen Husten und Erkältungen wirken. Auch bei Kopfschmerzen und Migräne soll der Goldmelissentee helfen.

STATUS

GOLDMELISSE IM GARTEN

Die Pflanze wächst am besten an einem sonnigen Standort. Die schöne Staude gedeiht am besten auf humosen, tiefgründigen Böden mit guter Wasser- und Nährstoffversorgung. Die Indianernessel wird durch Ausläufer vermehrt. In der Praxis kaufen sie sich am besten frisch gezogene Pflanzen in der Gärtnerei. Um das Wachstum zu fördern muss die Pflanze alle zwei bis drei Jahre umgepflanzt werden. Vor der Blütezeit ist die Pflanze dankbar für ein wenig Flüssigdünger. Die Goldmelisse ist winterhart und als Staude sehr langlebig. Bei mir im Garten wächst sie neben Goldrute, Steinklee, Borretsch und dem Gelben Enzian.

Goldmelisse-Pflanzen - (Monarda didyma)

SONSTIGES

Die aus den nordamerikanischen Gebieten stammende Goldmelisse wurde wohl von Seefahrern nach Europa gebracht. Der botanische Name Monarda leitet sich vom spanischen Botaniker Dr. Nicholas Monardes de Sevilla ab, der 1569 ein Buch über die Flora Nordamerikas verfasst hat.

Letzte Änderung: 21.04.2024 / © W. Arnold