Echtes Leinkraut - Linaria vulgaris
Linaria vulgaris (syn. Antirrhinum linaria);
Leinkraut (syn. Ackerlein, Gelbes Löwenmaul, Frauenflachs).
Das Leinkraut hat keine anerkannte medizinische Anwendung. Volkstümlich wird es als Diuretikum, mildes Laxans sowie - meist in Salbenform - bei Hämorrhoiden und Hautrötungen angewendet.
VORKOMMEN
Die Pflanze ist heimisch in Mittel- und Osteuropa. Das Echte Leinkraut ist häufig an warmen Böschungen zu finden. Es handelt sich bei dieser Art um eine typische Schuttpflanze, sie liebt lockeren, steinigen und sandigen Boden.
MERKMALE
Das Leinkraut ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 20 bis 75 Zentimetern. Die Laubblätter sind lineal-lanzettlich. Die Blüten stehen in einem traubigen, zuweilen einseitswendigen Blütenstand zusammen. Die Blüten besitzen einen langen Sporn. Die Blütenfarbe ist gelb mit einem orangegelben Fleck auf der Unterlippe. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober. Es werden Kapselfrüchte gebildet.
DROGEN (verwendete Pflanzenteile)
Herba Linariae (syn. Herba Antirrhini, Linaria);
Leinkraut (syn. Wildes Leinkraut, Frauenflachs,
Ackerleinkraut, Gelbes Löwenmaulkraut), das getrocknete, blühende Kraut.
WIRKSTOFFE / INHALTSSTOFFE
Flavonglykoside, unter anderem Linarin und Pectolinarin, sowie in Spuren Alkaloide, unter anderem Peganin.
ANWENDUNG
Volkstümlich als Diuretikum, mildes Laxans sowie - meist in Salbenform - bei Hämorrhoiden und Hautrötungen. Innerlich werden dem Leinkraut harntreibende, abführende und "reinigende" Eigenschaften nachgesagt. Die Wirksamkeit der Droge und ihrer Zubereitungen bei den beanspruchten Anwendungsgebieten ist nicht belegt.
STATUS
- Kommission E: - keine Bearbeitung
- ESCOP: - keine Bearbeitung
- HMPC: - keine Bearbeitung
HOMÖOPATHIE
Linaria vulgaris (syn. Linaria) HAB; die frischen, oberirdischen Teile blühender Pflanzen.
Anwendungsgebiete: Leberschwäche, Blasenentzündung.
SONSTIGES
Sowohl der Gattungsname Linaria als auch die deutsche Bezeichnung Leinkraut wurden auf Grund der Ähnlichkeit zum Lein (ähnliche Blätter) geprägt. Die Kräuterbücher des 15. und 16. Jh. benennen als Hauptanwendungsgebiete Leber- und Milzleiden sowie Harn- und Stuhlverhalten. Im Volksglauben galt das Leinkraut längere Zeit als Schutz gegen Hexenzauber für kleine Kinder.
Letzte Änderung: 20.04.2024 / © W. Arnold